Die neuen Kälber

27. August 2011
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Veena hat heute früh zwei Stierkälber geboren, als sie zusammen mit den Zwillingen draußen auf der Weide war. Sie hatte sich in eine Ecke zurückgezogen, während die anderen Kühe den Weg zurück in den Stall suchten. Die neugeborenen Kälbchen wurden in eine Schubkarre gelegt, und Veena folgte den ganzen Weg mit zur Kälbchenbox im Stall. Zwillinge sind zu Beginn immer etwas schwächer als “Einzelkinder”, doch glücklicherweise wollten sie gerne an den Milchflaschen saugen, und ihre Mutter hatte genau die nötigen 6 Liter für sie parat. So konnten beide Kälbchen 3 Liter Rohmilch trinken, was in den ersten 6 Stunden lebenswichtig ist und dem “SOP” entspricht (Standard Operational Procedure). Den Kälbchen geht es gut, obwohl sie bis zum Mittag noch nicht auf die Beine gekommen sind. Die drei Liter Rohmilch “halten” bis zu 24 Stunden. Es ist eine Notlösung, dass die Zwillinge mit der Flasche gefüttert werden. Diese zwei hier sind immer noch sehr schwach und können sich nicht erheben. Und wenn sie nicht aufstehen können, können sie auch nicht direkt Muttermilch säugen. Ansonsten versuchen wir immer, die Kälber dazu zu bringen, auf dem direkten Wege Muttermilch zu säugen. Doch das gelingt nicht immer sofort, und die Kälbchen müssen, wenn nur irgend möglich, ihre drei Liter Rohmilch bekommen, solange die Antikörper in der Muttermilch aktiv sind, was bis zu 6 Stunden lang nach der Geburt der Fall ist. Deshalb ist die Flasche manchmal notwendig.

Zwillinge sind immer etwas schwächer und auch kleinere Kälber als gewöhnlich, besonders der von ihnen, der zuletzt geboren wurde, und dieses Mal ist er außergewöhnlich klein. Doch normalerweise kommen sie trotzdem schnell auf die Beine. Diese zwei können heute Abend immer noch nicht hochkommen, und ich habe im Laufe des Tages mehere Male versucht, sie hochzuheben, und ihnen dabei zu helfen, stehenzubleiben. Heute Abend geht es bereits sehr viel besser. Das größere Kälbchen konnte mehrer Sekunden stehenbleiben, und ich bin davon überzeugt, dass beide Kälber morgen auf sind und herumstolzieren werden. Es fehlt ihnen nicht an Energie und Motivation, da sie gerne Milch haben möchten.

Das Stierkalb und Veena, und das “Minikälbchen” hinterst im Bild
Nun sind sie auf den Beinen und stolpern herum. Das größere Kalb hat gelernt, bei der Mutter zu trinken.
Doch wenn es das Euter “verliert”, hat es Probleme damit, es wiederzufinden. Das Kleine kann noch nicht saugen, aber das wird schon noch kommen.
Als sie heute Abend ihre Milchflaschen bekommen sollten, haben sich beide aus eigener Kraft aufgerichtet. Das bedeutet: großer Fortschritt!
Andere Kälber (etwas ältere Färsen).
Jungtiere warten auf ihr Abendbrot.
3 bis 4 Liter Milch morgens und abends vom Saug-Eimer sind gut für ein “kleines” Kalb.
Das “große” Kalb mahlt unterdessen etwas Hafer, so dass es nicht Milch zu stehlen braucht.