Das zähe mutterlose Kalb

16. Dezember 2008
Narayanas LandwirtschaftHier finden Sie weitere ArtikelAndere Aktivitäten

Es ist immer spannend, wenn eine der Jersey-Kühe oder Färsen kalben soll. Doch wenn zwei der Färsen der Berechnung nach gleichzeitig kalben sollen, ist es fast ZU spannend, da wir im Augenblick nur eine Kälbchenbox im Stall haben.
Glücklicherweise haben sie nicht gleichzeitig gekalbt, sondern mit 2-tägigem Zwischenraum. Die erste Färse bekam ein Färsenkalb und wollte sich nicht von der Melk-Maschine melken lassen. Manchmal ist es ein Problem, wenn die Färsen ihre Milch nur dem Kalb zugestehen wollen, nachdem sie gekalbt haben. Dann halten sie Milch, wenn die Melkmaschine angeschlossen wird. Diese genannte Färse wollte sich nicht melken lassen. So gab es leider nur einen Ausweg, und der war, das Kalb vor der geplanten Zeit von der Mutter zu trennen. Doch die Mutterkuh war mit so viel Milch begünstigt, dass sie inzwischen froh darüber war, gemolken zu werden. Nun ist es kein Problem mehr, mit der Maschine zu melken, da sie nun das Kalb vergessen hat.
Das Kälbchen würde normalerweise in einer solchen Situation Milch von der Flasche oder dem Saug-Eimer bekommen. Doch da kalbte die andere Färse und bekam ein Stierkalb. Weil das Färsenkalb ihr Mutter vermißte, versuchten wir, es in die Kälbchenbox zur Kuh mit dem Stierkalb zu geben. Zuerst wollte die Kuh das mutterlose Kalb nicht heranlassen und versuchte, es wegstoßen. Doch das Färsenkalb war stur und klug. Es sprang einfach zur Seite und kam jedes Mal wieder zurück, und zuletzt hatte es soviel Milch bekommen, wie es brauchte. Schon am Abend hatte die neue Ziehmutter ihr neues Pflegekind akzeptiert, und schleckt es nun wie ihr eigenes Kalb; und seitdem stehen die beiden Kälbchen wie Geschwister Seite an Seite und trinken Muttermilch.